Wie waren drei Tage auf dem Via Gottardo? Zu fünft liefen wir auf einer der nationalen Routen von Schweiz Mobil am verlängertem Wochenende zum ersten Mai. Eine Übernachtung in einem Dorf mit weniger als 400 Einwohnern und eine in einem Kapuzinerkloster. Das Tessin besteht nicht nur aus Lugano und Ascona.
Übersicht
Ausrüstung
Gerne zeige ich euch meine Ausrüstung und gebe euch die Tipps mit, die ich bei meiner ersten Tour gerne gehabt hätte.
Versucht bei der Auswahl vom Rucksack euch den Bedürfnissen anzupassen. Grössere Rucksäcke bieten Komfort, da auch sperrige Gegenstände Platz finden. Das Eigengewicht ist jedoch entscheidend. Für die 3-Tagestour entschied ich mich für einen 30-Liter-Rucksack, der ausreichend gross ist. Mit diesem Rucksack war ich auch schon sieben Tage unterwegs. Um das Gewicht auf ein Minimum zu reduzieren, muss auf einiges verzichtet werden. Der Rucksack selbst wiegt ohne Proviant etwa acht Kilogramm. Ohne Probleme könnte ich das Gewicht weiter reduzieren, aber ich möchte nicht auf meine Kamera verzichten.
Was kommt nun alles in den Rucksack hinein?
Schaut den Wetterbericht genau an und packt nur die notwendigsten Kleider ein. Funktionskleidung ist viel leichter als herkömmliche Kleidungstextilien. Für das Handtuch verwende ich ein Mikrofasertuch, das es mittlerweile in jedem Sportgeschäft gibt. Denkt daran, eure Kleider so zu wählen, dass ihr euch im Zwiebelprinzip an- und ausziehen könnt. Es ist viel angenehmer für euch, während der Tour eine Schicht auszuziehen, anstatt eine Modeshow zu starten. Am Ende einer Tagestour habe ich viel Zeit, die ich nutze, um die kleineren Wäschestücke zu waschen. So muss nicht für jeden Tag gepackt werden. Für den Abend habe ich keine separate Kleidung eingepackt.
Im Necessaire trifft man nur auf kleine Fläschchen. Ich empfehle jedoch dringend, Wundsalben einzupacken. Wenn man den Fuss auf dem Weg verstaucht, kann die schmerzhafte Stelle zumindest noch eingesalbt werden.
Neben Textilien und dem Necessaire kann auch bei elektrischen Geräten am meisten Gewicht gespart werden. Die Sony A7III* mit nur einem Objektiv*, sowie eine kleine portable Tastatur und mein e-Reader sind die schwersten Gegenstände. In jedem Fall empfehle ich euch, einen e-Reader anstelle eines Buches zu verwenden. Das kleine Stativ von Cullmann* aus Carbon mit einem Gewicht von 450g merke ich kaum und schätze es sehr.
Ich laufe sehr gerne mit Wanderstöcken. Sehr früh habe ich erkannt, dass die Knie nach einigen Tagen extrem schmerzen. Bevor ich den Jakobsweg in der Schweiz angefangen hatte, schmunzelte ich über jene, die mit den Stöcken unterwegs waren. Mittlerweile bin ich ein grosser Fan davon. Hier kann ich euch nur die Wanderstöcke von der Schweizer Firma Leki ans Herz legen. Mit einem Gewicht von 550g sind sie ein wahres Leichtgewicht.
Je nach Unterkunft muss ein Schlafsack mitgenommen werden. Falls ihr die Unterkünfte im Voraus geplant habt, könnt ihr prüfen, ob einer notwendig ist.
Etappe 1:Bellinzona nach Isone
Die Anreise von St. Gallen aus ist ganz gemütlich mit dem öffentlichen Verkehr möglich. In Bellinzona angekommen, begrüsst dich der Bahnhofsplatz mit seinen auffälligen Farben. Bei leicht bewölktem Wetter, angenehm zum Laufen, starteten wir nach einem Foto unsere Tour. Wie erwartet ist die Route von Beginn an gut beschildert. Überall ist die Beschilderung der Nummer 7 von Swiss Mobil zu erkennen. Die Route führt vom Bahnhof zum Stadtrand entlang des Flusses Ticino. Wir passierten Wege vorbei an frisch erblühte Birken und viel Grün entlang des Flusses. Nach einer Stunde erreichten wir Gubiassco, das wir schnell durchquerten. Das kleine Zentrum ist schön anzusehen, aber wir wollten die erste Pause erst nachdem wir die steilen Teile hinter uns hatten. Am Rande des Dorfes geht es gleich in den Wald hinein und am Park vorbei. Von da an begannen wir Höhenmeter zu gewinnen. Geschätzte 2,5 Stunden später erreichten wir bereits den höchsten Punkt dieser dreitägigen Tour und konnten endlich unser Picknick starten. Oben befindet sich der Waffenplatz von Isone. Zum Glück fand keine Übung statt, sonst hätte sich die Tour hier verlängert. Nach der kurzen Pause ging es gleich hinunter nach Isone zum Hotel Verdeggio. Der kurze Abstieg war nicht mehr anstrengend und wir erreichten das Hotel ziemlich schnell.
In Isone stehen viele durchmischte Häuser, alte Hütten und Speicher neben Neubauten. Zwischendurch gibt es wunderschöne Umbauten im stilvollen Tessiner Baustil. Das Hotel begrüsste uns mit bester Gastfreundschaft und wir konnten dort gleich zu Abend essen. Gegenüber befindet sich eine kleine gelbe Kirche mit einem Turm im üblichen Baustil des Tessins. Am nächsten Morgen war das Frühstück für uns bereit, normalerweise um 8 Uhr, aber da es Sonntag war, konnten wir erst um halb 9 starten. Der Besitzer war sehr freundlich und erklärte uns noch, dass die zweite Tagesetappe normalerweise an einem Tag bewältigt wird.
Die Übernachtung in Verdeggio ist empfehlenswert. Der Preis für ein 3-Bett Zimmer inklusive Frühstück belief sich auf 120.- CHF.
Etappe 2: Isone nach Capriasca
Der zweite Tag begann mit einem guten und ausgewogenen Frühstück im Hotel, dessen Wirt sehr freundlich war und uns eine gute Reise wünschte. Kurz nachdem wir Isone verlassen hatten, mussten wir etwa 250 Meter an Höhe gewinnen, bevor wir den Höhepunkt des Tages erreichten. Die Route führte durch einen Birkenwald, der sehr schön und ruhig war. Gegen Mittag kamen uns die ersten Wanderer entgegen. Da das Wetter grau und bewölkt war, konnten wir kaum eine weite Aussicht geniessen. Trotzdem war der Weg angenehm. Etwa in der Mitte der Tagesroute erreichten wir Gola di Lago. Kurz zuvor trifft man auf eine Steinhütte aus dem Jahrgang 1939, vermutlich eine ehemalige Pförtnerhütte.
Ich habe die sogenannte Steinhütte recherchiert und folgendes in Erfahrung gebracht: Es handelt sich um eine Sankt Gallus Kapelle, die beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieges als Schilderhaus errichtet wurde. Sie fungierte als Wachposten und als Kapelle. Den Inschriften zufolge stand die Kapelle bereits vor 1939, wurde aber mehrfach zerstört.
An der Kreuzung gleich nebenan änderten wir unsere Route von der Via Gottardo 7 auf den Trans Swiss Trail 2. Beide Wege führen nach Tesserete, aber die Nummer 2 führt über Bigorio. In diesem kleinen Ort befindet sich ein Kapuzinerkloster namens Santa Maria die Frati Cappuccini, welches unser Etappenziel war. Gegen 14 Uhr erreichten wir das kleine Paradies mitten im Wald. Im Kloster wird seit dem Jahr 2022 ein Bed and Breakfast betrieben, welches eine einzigartige Gelegenheit bietet in einem Kloster zu übernachten. Ein Kapuzinermönch führte uns durch die Räumlichkeiten und erklärte uns alle Räume und ihren Anwendungszweck. Besonders spannend war die antike Bibliothek mit 681 Bänden, welche inzwischen katalogisiert wurden. Am Ende zeigte er uns den Klosterkiosk, wo alle Produkte im Kloster hergestellt und verkauft werden, von Bier und Wein bis hin zum selbstgemachten Honig.
Eine kurze Geschichte des Klosters Bigorio: die entscheidenden Momente
In der Mitte des Klosters befand sich eine Einrichtung zur Sammlung von Regenwasser. Der Boden hatte eine pyramidenförmige Fläche, sodass das Regenwasser einen Stock tiefer gesammelt werden konnte. Vor vielen Jahren führte ein Mönch eine neue Regenwasserzufuhr vom nächstgelegenen Berg ein, weshalb die Einrichtung nicht mehr in Verwendung ist. Gerüchten zufolge wurde das Wasser später zu Wein umgewandelt.
Für das Abendessen gingen wir den Weg hinunter in die nächste Ortschaft Tesserete. Es gibt nur drei Restaurants, daher empfehle ich dir, im Voraus eine Reservierung zu tätigen. Leider gibt es keinen öffentlichen Verkehr zum Kloster. Am Anfang der Strasse zum Kloster steht eine violette Parkbank. Das ist die "Nimm mich mit"-Parkbank für die obere Region.
Nach dem Abendessen beschlossen wir, die gesamte Strecke zu Fuss zurückzulegen, da ohnehin kein Taxi verfügbar war, das uns mitnehmen wollte. Wir versuchten, eine Taxigesellschaft anzurufen, aber diese erwies sich als äusserst unhöflich.
Die Übernachtung in dem Kloster ist ein Erlebnis! Der Preis für eine Doppelbett Zimmer inklusive Frühstück belief sich auf 153.- CHF
Etappe 3: Capriasca nach Lugano
Der letzte Tag brach zu schnell an. Wir trafen uns zum Frühstück in einem grossen Saal um halb neun. Die Zeit für das Frühstück kann mit dem Kapuzinermönch besprochen werden; es soll zwischen acht und zehn Uhr stattfinden. Der Ausblick aus dem Fenster ist neblig. Die umliegenden Dörfer versinken im Nebel und in den Wolken. Zum Frühstück wird selbstgemachte Konfitüre und Honig angeboten, spätestens da kommt ihr auch auf die Idee, im Klosterkiosk etwas zu kaufen.
Kurz vor der Abreise gab uns der Mönch noch weitere Einblicke in das Kloster. Wir konnten den Weinkeller begutachten, der ursprünglich als Wassertank verwendet wurde, sowie die kleine Kapelle. Hinter der Kirche gibt es ein Museum, in dem alle Requisiten gelagert sind.
Nach zehn Uhr verliessen wir den schönen Ort und stiegen hinab ins Dorf Tesserete. Dieselbe Route wie gestern Abend, nur dieses Mal bei mehr Tageslicht. Nachdem wir das Dorf durchquert hatten, erreichten wir den Apfelbaumlehrpfad von Tesserete. Ein schönes Naherholungsgebiet mit vielen Beschilderungen zu den Obstbäumen, jedoch auf italienisch. Die nächsten Stunden verbrachten wir im angenehmen und dichten Wald. Auf den letzten Kilometern mussten noch 100 Höhenmeter überwunden werden. Der höchste Punkt nach Tesserete ist die Kirche San Barnárd, ein Erbe aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Oben angekommen erhielten wir eine prachtvolle Aussicht über die umliegenden Hügel und den Luganersee.
Als wir am Ende des Waldes ankamen, erblickten wir den Vorort Comano. Der Via Gottardo führte uns weiter hinunter über Lugano hinaus; der grösste Teil des Weges befand sich auf geteerten Strassen. Wir überbrückten das Absteigen in die Stadt mit dem Postauto. Das Ende unserer Tour markierten wir an der Kirche Santa Maria della Purificazione. Übrigens ist das eine sehr schöne Fotogelegenheit.
Jedes Jahr nehme ich mir Zeit, um einen Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate zu werfen und all die besonderen Momente und Erinnerungen festzuhalten. Egal ob es sich um Familienurlaube, Ausflüge mit Freunden oder spontane Abenteuer handelt, ich sammle all diese wertvollen Erinnerungen in einem persönlichen Fotoalbum. Und wenn ich unterwegs bin und neue Erinnerungen sammle weiß ich immer, dass ich sie später in meinem Album verewigen werde.
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Schlusswort
Die nationalen Routen von SchweizMobil sind sehr gut beschildert. Auch die Auswahl der Wege ist schön und die Qualität und der Zustand der Strecken sind ausgezeichnet. Auch wenn es nur drei Etappen von über 30 Etappen waren, war es ein schönes Erlebnis und ich werde sicherlich die Route zeitnah an einer anderen Stelle fortsetzen.
Bösi Maschine, LG Agnes
Lieber Stefan
ich möchte mich hier bei Dir als 《Mitläuferin》♡bedanken für die Orgnisation, hat nämlich super geklappt alles. Bis zum nächsten Lauf:)