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AutorenbildStefan Trampitsch

Gipfelbuch #2: Über den Fürstensteig zu den Drei Schwestern wandern, mit Übernachtung in der Gafadurahütte

Ich wollte neue Regionen entdecken und entschied mich dafür, die Route 66 von SchweizMobil zu gehen. Leider war zu diesem Zeitpunkt die Unterkunft in Sücka geschlossen und daher entschied ich mich, aus der geplanten Drei-Tagestour eine Wochenendtour zu gestalten: Samstagmorgen los bis Sonntag späteren Nachmittag.


Schwierigkeit: T4

Zeit: Mai bis Oktober, Abhängig vom Schnee

Wetteranforderung: Trocken von Vorteil

Fakten: ➞ 15km ⬈ 1770m ⬊ 820m ⟳ 8h


Übersicht

 

Start und Aufstieg

Von der Haltestelle Schaan Mühleholz erblickte ich bereits den höchsten Punkt der heutigen Reise, die Drei Schwestern. Ein ordentlicher Weg lag vor mir mit etwa 1700 Höhenmetern. Die ersten zwei Stunden konnte ich gemütlich durch den Wald hinaufgehen. Ganze 1000 Höhenmeter ging es hoch zur Gaflei, die übrigens eine Bushaltestelle hat. Unterwegs lief ich noch an einer Burgruine Schalun (Wildschloss) vorbei, die einen kleinen Stopp wert ist.





Fürstensteig und Herausforderungen

Ab der Gaflei mit dem grossen Parkplatz kam es zu den ersten Begegnungen mit anderen. 30 Minuten später beginnt der Fürstensteig, eine ausgesetzte Route, die aber fast durchgehend verseilt ist. Stellenweise sind Holzbrücken oder sogar betonierte Treppen anzutreffen. Soweit kein Problem, sofern du schwindelfrei bist. Wichtig ist natürlich, dass du gutes Schuhwerk trägst. Einige "Touristen" versuchten die Route mit Sneakers. In einem kurzen Aufklärungsgespräch mit einer Zweiergruppe stellte sich heraus, dass sie sich komplett falsch informiert hatten und total überfordert waren. Sie konnten aber noch den Fürstensteig zu Ende gehen und gingen den Rundweg zurück zur Gaflei, soweit war zumindest der Plan von Ihnen. Ich hoffe, sie lernten daraus, dass Sneakers keine optimalen Bergwanderschuhe sind.




Gipfelwanderung bis zu den Drei Schwestern

Nach der Überquerung des Fürstensteigs geht's los, Ausblick in Richtung Österreich und all den bevorstehenden Gipfeln. Ein Hoch und Runter zwischen all den Gipfeln kann anstrengend wirken und sieht auch extrem aus, ist aber in Wirklichkeit total in Ordnung. Ab dieser Stelle war ich ständig der Sonne ausgesetzt, daher Sonnencremepflicht hier! Gafleispitz erfordert einen kleinen Umweg, der sich für die Aussicht sicherlich lohnt. Auf dem zweiten Gipfel, dem Kuhgrat erhaschst du den Blick zum dritten Gipfel, wo etwas Ungewöhnliches zu sehen ist.


Sobald du beim Garsellikopf, dem dritten Gipfel in dieser Reihenfolge ankommst, erkennst du es sofort: Der Betonpfeiler ist die Grenzmarkierung zwischen Fürstentum Liechtenstein und Österreich. Mit einem weiten Ausblick sah ich bereits das Tagesziel greifbar nahe, die Drei Schwestern. Wieder hinunter vom Garsellikopf kommt die eher interessante Wegmarkierungsergänzung "nur für Geübte", Alpine Strecke zu den Drei Schwestern (T4).


Die Überquerung ist eigentlich ganz in Ordnung, die gesamte Strecke hier ist erneut gesichert mit Seilen oder Treppen. Bis zum Gipfel selbst braucht es sicherlich Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Wenn du vertraut bist mit dem Umgang von steilen Wänden und Seilen, wird es kein Problem darstellen. Nach der höchsten Stelle erblickst du gleich zwei weitere Gipfelkreuze. Die Wege hinauf sind aber unmarkierte Wege. Sicherlich eine schöne Kraxelei hinauf, aber den Weg hinunter konnte ich mir nicht vorstellen, daher liess ich das lieber.





Abstieg zur Gafadurahütte

Hinunter zur Gafadurahütte brauchst du zwei Leitern hinunterzuklettern, mit 25 und 12 Sprossen. Dies kann sicherlich Überwindung kosten und ist meiner Ansicht nach wahrscheinlich der Grund für die Einstufung. Nach einem kleinen Durchgang geht's direkt in den Wald zum Sarojasattel und zur Hütte.





Übernachtung in der Gafadurahütte

Die Hütte bietet ein Matratzenlager mit Übernachtung (Frühstück, Halbpension) an. Ich empfehle hier ganz klar die Halbpensionsoption! Die Mahlzeiten am Abend waren gross und du kommst in den Genuss von Salat, Hauptgang und Dessert. Als Mitglied eines Alpenvereins (SAC, LAV, ÖAV) erhältst du noch Vergünstigungen. Die Übernachtung mit Halbpension kostete mich 73 Franken (Stand Juli 2024). Es kann nur in bar bezahlt werden, daher unbedingt CHF oder EUR mitnehmen. Neben dem tollen Service gibt es fliessendes Trinkwasser. Es gibt keine Dusche, aber die Toilette ist gross genug, um sich ein bisschen zu waschen. Die Atmosphäre mit dem Ausblick zu den Drei Schwestern, dem Alpstein und den Churfirsten ist einfach unbeschreiblich schön. Da kann man gut abschalten!


Nächster Tag und Abschluss

Am nächsten Tag kannst du in verschiedene Richtungen weitergehen: über den Sarojasattel weiter nach Feldkirch, über den Schaanwald entlang der Route 66 nach Ruggell oder den Wanderweg hinunter nach Schaan. Ich entschied mich für Ruggell, die ganzen Höhenmeter durch den Wald hinunter zu gehen.

Ich hoffe, ich konnte dir einen kleinen Einblick in die Route vermitteln und wünsche dir viel Spass beim Begehen der Route! Hinterlasse doch einen Kommentar, falls du die Route ebenfalls gewandert bist.


Route

Gehzeit mit Pause entspricht in etwa 8 Stunden.


PS: Neben dem Bargeld muss zwingend ein Hüttenschlafsack eingepackt werden. Hierbei empfehle ich euch den von Sea to Summit.


Weitere Infos auf der Tourismus Webseite von Lichtenstein vorhanden.




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